Autorin Julei Brenz – Wie du deine Schreibblockade lösen kannst. Folge mir in 4 ungewöhnlichen Schritten!
Unter anderem durch das Buch schreiben bei Heike lernte Julei Brenz ein wenig Ordnung ins Ideenchaos zu bekommen und an die tieferen Gefühle beim Schreiben zu gelangen. In ihrem Artikel über Schreibblockaden und wie man sie lösen kann, geht es um vier Erkenntnisse, die sie während dieser Zeit über das Schreiben gewann. Denn wenn wir unseren eigenen Rhythmus finden, auch beim Schreiben, dann entsteht ein Fluss, der nicht aufzuhalten ist …
Zuerst war da die Explosion!
Begeisterung, Aktivismus, die ersten Wörter rauschten aufs Papier.
D a s ist die genialste Idee des Universums, der Durchbruch, das Superbuch der Superbücher! So einen Roman hat die Welt noch nicht gesehen.
Nach einiger Zeit und Seiten knallt es nicht mehr …
Nach einiger Zeit und einigen Seiten, vielleicht sogar nach der Hälfte des Textes knallt es nicht mehr so laut, nein, eigentlich ist es ziemlich stumm geworden im Ideenstübchen. Die Gedanken beginnen zu rotieren, drehen sich aber immer wieder um die gleichen Probleme und Fragen, die ungelöst bleiben. Keine Antwort. Nur neue Fragen. Und dann kommt der böse, hakennasige Gast: Tante Ombrage, oder auch: kritischer Zweifel. Vernichtend stochert dieser ungebetene Gast, also Tante Ombrage, in deinem Text herum und findet alles unglaublich dröge und einfach, viel zu durchschaubar und schon so oft dagewesen, von den ganzen Rechtschreibfehlern ganz zu schweigen. Du willst Autor sein? Rümpft sie pikiert. Da liegt doch eher eine Legasthenie vor! Und in Deutsch warst du auch noch nie gut!
Der Besuch von Tante Ombrage mündet in der Krise …
Der Besuch von Tante Ombrage mündet in der Krise, in der Schreibblockade. Die Laune ist am Nullpunkt. Der Text ist scheiße, die Idee ist scheiße, diese ganze Schreibblockade ist scheiße. Verzweiflung macht sich breit. Danach der Entschluss, nie mehr zu schreiben. Noch ein legasthenischer Möchtegernautor, ja, darauf hat die Welt gewartet…
Wenn du dich mit diesem Problem, mit dieser Schreibblockade, erkannt fühlst, wird es dich vielleicht freuen, dass du hier den Text der Erfinderin genau dieser Schreibblockade liest. Naja. Eine der Erfinderinnen jedenfalls. Aber die gute Nachricht: ich kenne einen Weg aus dem Tal hinaus. Einen echten weg, eine Schreibblockade zu lösen.
Ich will dir erzählen, wie du den Weg finden kannst und warum du überhaupt da reingestolpert bist. Als ich mein Buch im Jahr bei Heike angefangen habe, hatte ich den Sturz ins Tal schon so oft hinter mich gebracht, dass ich schon Hornhaut hatte, von all den Wunden. Und X „Superideen“ halbfertig in der Schublade. Ich habe mir also ein Weg durch dieses Jahr und zu meinem Buch gesucht und bin dabei auf folgende Erkenntnisse gestoßen:
Die vier Schritte, um deine Schreibblockade zu lösen
1. Atme und Lebe
Es gab einen schlauen Menschen, der sagte: „Das Leben besteht aus Rhythmus: Einatmen und Ausatmen…“ (frei zitiert nach Rudolf Steiner). Einatmen ist die Anspannung, ist Kraft-voraus, ist Aktivität. Ausatmen in ist Entspannung, loslassen, freigeben. Was für das Leben gilt, gilt genauso auch für das Schreiben. Wenn du also volle Kraft voraus schreibst und ganz begeistert in dieser Anspannung aufgehst, dann kannst du dir sicher sein, dass irgendwann der Teil kommt, bei dem du ausatmen musst und darfst. Und das ist meistens nicht das Ende deines Projekts, denn wir schreiben an einem Roman oft viele Wochen und kein Mensch kann die Anspannung so lange voll und ganz aufrechterhalten. Wenn wir es aber doch versuchen, macht die Psyche ein Hintertürchen auf und lässt Tante Ombrage herein, die bremst uns dann. Mit roher Gewalt und ihrem Kritikerstock.
2. Erholen ist nicht passiv
Wenn ich also spüre, wie meine Anspannung langsam nachlässt, die Kraft erlahmt, dann gebe ich mich jetzt, nach diesem Jahr, ganz bewusst in die Entspannung hinein um die Schreibblockade zu lösen. Wichtig dabei ist es, kein Hintertürchen für Tante Ombrage geöffnet zu lassen, sondern viel mehr ins Vertrauen zu gehen: es wird weiter gehen, die neue Kraft wird kommen, das Projekt wird gut. Die Entspannungsphase ist aber keine Zeit der Passivität. Wie sich in der Nacht Körper und Geist erholen können, kommen oft Lösungen und Wege genau in dieser Phase „scheinbar aus dem Nichts“ auf mich zu. Hierzu weiter noch mehr im nächsten Punkt.
3. Den Engel fragen
Außer Autorin bin ich noch Mama und Erzieherin. Ich habe gelernt: wenn es ein Problem mit einem Kind gibt, Konflikte, die immer und immer wieder auftauchen, dann gibt es eine wunderschöne und vielfach erprobte Methode, da heraus zu kommen: nimm die Frage, den Konflikt, die Situation mit in die Nacht. Aber nicht, um dir Albträume zu bescheren, sondern frei und offen. Denke beim Einschlafen noch einmal an eine Situation mit dem Kind, in der das Kind und du eine Verbindung hattet, in der es einen Blickwechsel gab, eine kurze Sympathie, ein Verstehen. Bitte auf diese Weise „den Engel um Hilfe“. Genauso kannst du es mit den Fragen und Querelen deiner Charaktere aus deiner Geschichte tun: nicht verkopfen und mit Tante Ombrage diskutieren. Lieber den Engel um Hilfe bitten! Und wem das Wort „Engel“ nicht gefällt, kann es ja als Bild verstehen: das Licht, die Liebe, die gute Kraft in dir selbst.
4. Und dann fand ich das Ein- und Ausatmen in der Heldenreise
Der Held findet sein Ziel, er stürmt los, setzt Himmel und Hölle in Bewegung und seine ganze Kraft dafür ein. Denn es ist ein Ziel, dass ihn durchdringt, dass ihn befeuert, dass ihn brennen lässt. Er müht sich, er kämpft und dann kann er nicht mehr und der Zusammenbruch, das Versagen, das Aufgeben, das zerschmetternde Ende steht bevor.
Der Nullpunkt, das Nichts umfängt ihn. Doch wenn er sich dann in sein Vertrauen gibt, dann wird das Universum antworten. Das Universum mit der übermenschlichen Stimme gibt die Antwort auf all sein Mühen, denn jetzt ist der Held im Fluß: allein sein Mühen hätte nicht gereicht. Er muss auch vertrauen.
Deine Schreibblockade als Warnruf
Diese Art der Schreibblockade ist also nichts weiter, als ein Warnruf an dich, an deinen Körper, an deine Gedanken und dein Sein, dass es Zeit ist auszuatmen, loszulassen und zu vertrauen um die Blockade zu lösen! Genug gekämpft. Leben ist Rhythmus. Schreiben ist Rhythmus. Rhythmus gibt Kraft, ist eine Energiequelle für uns Menschen. Das Wort Rhythmus leitet sich vom griechischen Rheein ab, dem Fließen. Rhythmusstörungen schaden außerdem unserem Immunsystem. Denn unser Lebensrhythmus, unser Tagesrhythmus, das Aus- und das Einatmen, das regelmäßige Essen, das Schlafen und Wachsein, die Jahreszeiten, die Anspannung und Entspannung wirken sich sogar heilend auf unseren Organismus aus.
Gebe also volle Kraft in die Phase der Anspannung, des Einatmens.
Und dann atme aus ins Vertrauen.
In die Ruhe.
Julei Brenz – Autorin
Autorin Julei Brenz hat jetzt keine Schreibblockaden mehr – Julei und ihre Romane
Julei Brenz wurde von Heike und ihren Himmelsfedern auf ihrem Schreibweg begleitet und schreibt romantische Fantasy, Geschichten die im Hier und Jetzt spielen und mit einer Prise Magie und Übersinnlichem gewürzt sind.
Romane von ‚ganz normalen‘ Heldinnen, wie Suna, die mit ihren 25 Jahren schon die Verantwortung für ihre beiden kleinen Brüder übernehmen musste und auf der Flucht ist …, auf der Flucht davor, dass ihre wahre Identität entdeckt werden könnte. Und zwar von den Wesen aus der Anderswelt …
Julei Brenz – hier kannst du mehr über Julei und ihre wundervollen Bücher erfahren.